Augustiner Spieglwirt Moosach eröffnet

Im Nordwesten von München befindet sich einer der ältesten Orte Münchens: Moosach. Bereits 807 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Die selbstständige Gemeinde Moosach wurde 1913 in die „Königliche Haupt- und Residenzstadt München“ eingemeindet und wurde 1996 ein eigener Stadtbezirk.

 

Früher gab es in Moosach 14 Wirtshäuser, geblieben sind noch zwei. Darunter auch der Spieglwirt in einem denkmalgeschützten Anwesen aus dem Jahr 1849. Das Anwesen lag an der alten Salzstraße von Sendling nach Moosach, war ein Söldnerhaus und danach ein Bauernhof, ein sogenannter „Viertelhof“, den sich mehrere Bauern geteilt haben. Im Jahr 1876 hat der Münchner Metzger Franz Xaver Spiegl aus dem Bauernhof ein Wirtshaus gemacht. Das letzte Wirtsehepaar des „Gasthaus Spiegl“ musste den Gastronomiebetrieb 2018 aufgeben und das denkmalgeschützte Haus stand leer.

 

Im Jahr 2019 hat die Augustiner-Brauerei das stark sanierungsbedürftige Haus gekauft. Mehrheitseignerin der Brauerei ist die Edith-Haberland-Wagner Stiftung, zu deren Stiftungszielen die „Pflege von Brauchtum und Tradition, Denkmalschutz, die Bewahrung von Umwelt und Landschaft“ gehört.

 

Brauerei-Chef Martin Leibhard bei der Eröffnung: „Wir konnten die Eigentümerin des Spieglwirt, Elisabeth Polaczy (bekannt vom Teufelsrad auf der Wiesn), davon überzeugen, etwas ganz Besonderes daraus zu machen“.

 

Die Brauerei hat das Gebäude mit viel Liebe zum Detail aufwändig saniert. Die Umbauten haben so lange gedauert, „weil sie so aufwändig waren, sowohl technisch als auch genehmigungs-technisch", so Leibhard. Aus dem Spieglwirt ist wirklich „etwas ganz Besonderes“ geworden, eine besondere Perle in der Kette der Augustiner-Wirtshäuser.

 

In der Gaststube im vorderen Bereich steht auch etwas ganz Besonderes, der große Stammtisch. Angefertigt wurde er von Schreinermeister Rudi Böck, 103 Jahre alt und noch sehr rüstig. Der Vater von Böck war Jagd-Treiber bei Prinzregent Luitpold (1821-1912) und hat seinem Sohn erzählt, wo Luitpold gesessen ist und wie der Stammtisch ausgeschaut hat.  Rudi Böck hat den schweren Stammtisch aus Ahorn, gemeinsam mit seinem Sohn Rudi junior, originalgetreu nachgebaut und der Brauerei „wahnsinnig viele Tipps gegeben, wie es früher ausgeschaut hat“ so Leibhard. Rudi Böck und seine Familie sind schon der 6. Generation Nachbarn des Spieglwirt

 

Mit Edith und Marcus Wagner hat man eine erfahrene Wirtefamilie gefunden. Die beiden haben vorher die Gastronomie im Golfclub Olching betrieben. In der Küche regieren die beiden Söhne Kilian und Marcus junior.

 

Am 12. Oktober 2022 wurde der „Augustiner Spieglwirt“ offiziell  eröffnet. Martin Leibhard: „Ich freue mich, dass wir nach 3 Jahren endlich wieder ein Gasthaus eröffnen dürfen“. Neben Augustiner-Mitarbeitern waren „nur Moosacher eingeladen“, so Leibhard.  Darunter Politik Prominenz, wie Stadtrat Alexander Reissl (CSU), Stadträtin Julia Schönfeld-Knor (SPD), Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz (SPD), CSU-Landtagskandidat Alexander Dietrich und der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post. Dabei auch Mitglieder des Bezirksausschusses, Feuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Nachbarn und viele Menschen, die am Umbau beteiligt waren.

 

Für die Wirtsfamilie gab es auch „etwas ganz Besonderes“ von Martin Leibhard: Eine Glocke, die immer dann geläutet werden soll, wenn ein neues Fass angezapft wird. Einen original Spieglwirt-Bierkrug aus dem Jahr 1949 überreichte Rudi Böck dem von Gefühlen überwältigten Wirt Marcus Wagner.

 

Die Gäste haben bis in die späten Abendstunden über den neuen Spieglwirt diskutiert. Alle waren sich einig: „Der ist wirklich etwas ganz Besonderes“. Voreigentümerin Elisabeth Polaczy: „Es ist wirklich ein Traum, das kann nur Augustiner“.

 

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Familienmusik Servi.

 

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