Bayerischer Stammtischbruder 2024

Der „Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur“ (VEBWK) zeichnet seit 2011 jedes Jahr den „Bayerischen Stammtischbruder“ aus. Diese Aktion wurde vom Verein ins Leben gerufen, um auf das Wirtshaussterben aufmerksam zu machen.
 

Ausgezeichnet wird eine Person, eine Gruppe oder eine Fernsehsendung, die sich in besonderem Maße um den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur verdient gemacht hat. Das kann eine Wirtin oder ein Wirt sein, ein Mitglied der schreibenden Zunft oder eine Fernsehsendung, die sich dem Thema Wirtshaus widmet.
 

Der Preis ging 2024 Jahr an Armin Dietz, Wirt des Gasthauses „Grüner Baum“ in Bachhausen (Gemeinde Mühlhausen, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz).

 

Am 13. Mai 2024 fand im historischen Festsaal des Hofbräuhauses in München die Preisverleihung statt. Die Laudatio hielt der Bayerische Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker (CSU). Der Oberpfälzer ist vielen bekannt durch seine humorvollen Reden, zuletzt beim Maibockanstich im historischen Festsaal „quasi mein 2. Wohnzimmer“ so Füracker. Als Finanzminister ist er auch oberster Chef der Hofbräu-Brauerei.
 

In seiner Begrüßungsrede betonte Füracker, dass Stammtische in Bayern eine „große Tradition haben“. Füracker: „Schon Bismarck hielt es für deutsches Bedürfnis beim Bier schlecht über die Regierung zu reden“. Stammtische seien oft totgesagt worden doch „Totgesagte leben länger“. Das Wirtshaus sei der Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens, deshalb gingen mit dem Wirtshaussterben soziale Treffpunkte verloren. Vor allem die Ampel leiste hier „aktive Sterbehilfe“.

 

 Die staatliche Planwirtschaft in der Wirtschaft und auch in der Küche sei „übergriffig, ideologisch und kaum förderlich für die Gesundheit“. Der VEBWK, vertrete insbesondere die Interessen der ländlichen Wirtshäuser und sei „ein wichtiger Ansprechpartner für die Staatsregierung“ und „setzt sich leidenschaftlich für die Bewahrung unserer Wirtshauskultur ein“, so Füracker.

 

Großes Gelächter und lautstarker Beifall bei seiner Aussage: „Das Wort Stammtischbruder ist nicht genderbar, genauso wie das herrenlose Damenfahrrad“.

 

Füracker lobte das Gasthaus Grüner Baum als „eine bayerische Wirtshauskultur mit gemütlicher Stube, gastlichem Wirt und guten Köchen“. Wirt Armin Dietz habe dies „aus dem Nichts geschaffen“. Aus seiner Sammelleidenschaft für Bierkrüge und Wirtshaus Dekorationen und seiner Vision vom eigenen Wirtshaus konnte dieses am 19. August 2018 ohne jegliche staatliche Förderung eröffnet werden.

 

Füracker: „seitdem geführt aus reinem Idealismus“. Eine „Oberpfälzer Kulturinstitution im besten Sinne und eine würdige Heimat für den hölzernen Stammtischbruder“.

 

Armin Dietz und der Grüne Baum haben 2019 von Füracker auch die Auszeichnung „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ erhalten.

 

Wirt Armin Dietz, sichtlich bewegt, bedankte sich für die Anerkennung seines Lebenswerkes. Dr. Ursula Zimmermann, Geschäftsführerin des VEBWK, betonte die Bedeutung des Gasthauses 'Grüner Baum' als würdigen Preisträger in diesem Jahr. Sie unterstrich besonders in diesen herausfordernden Zeiten der Krise in der Gastronomie die Wichtigkeit, die gelebte Wirtshauskultur in Bayern zu unterstützen und zu würdigen. Zimmermann: „. Für uns ist klar: Wir kämpfen weiterhin für den Erhalt unserer bayerischen Gastronomie und Kultur!"

 

Der über die Grenzen Bayerns hinaus bekannte Kabarettist Jürgen Kirner, Moderator der beliebten BR-Sendung "Brettl-Spitzen", führte souverän und charmant durch den Abend. Der Kartenspielexperte Erich Rohrmayer erklärte ihm und den Gästen mit Fachkenntnis, dass „Schafkopfen“ die hohe Kunst des Kartenspiels ist. Die Bayerische Bierkönigin Mona Sommer schwärmte den Anwesenden von den Vorzügen des bayerischen Bieres vor.

 

Zusätzlich sorgte das Comedy-Duo "Schmarrnkerl und Funkerl" für beste Unterhaltung und eine mitreißende Stimmung."

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