Dialektpreis Bayern 2018 für Couplet AG und Monika Gruber

Monika Gruber mit Markus Söder, Foto: Heinz Hoffmann

Am 16. April 2018 wurden in der Allerheiligen Hofkirche 10 Personen aus den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns mit dem „Dialektpreis Bayern 2018“ ausgezeichnet.

 

Ins Leben gerufen hat diesen Preis letztes Jahr Markus Söder in seiner Aufgabe als Heimatminister. Söder: „Der Dialektpreis sollte jährlich stattfinden, das Thema Dialekt ist eine Daueraufgabe. Wir wollen das in Bayern stärker verankern, wir wollen Dialekt auch im Unterricht stärker fördern. Es kann nicht sein, dass diese besondere Eigenart Bayerns ausstirbt. Der Bayer spricht langsamer, er denkt erst und dann spricht er, das unterscheidet ihn von allen Anderen.“

 

Söder hört alles gerne in der bayerischen Sprachfärbung. Natürlich sei er „dem fränkischen Dialekt mächtig“. Seine Kinder sprechen Dialekt „unterschiedlich ausgeprägt, der eine mehr, der andere weniger“.  Die fränkische Färbung höre man allerdings überall raus.

 

Den Sonderpreis des Ministerpräsidenten erhielt die Kabarettistin Monika Gruber. Die Couplet AG wurde mit dem Sonderpreis von Staatsministerin Prof. Dr. Marion Kiechle und Staatsminister Albert Füracker ausgezeichnet.  

 

Kiechle: "Mit ihrem künstlerischen Schaffen, ihrer wissenschaftlichen Arbeit und in ihren Projekten pflegen die Preisträger aktiv den Dialekt in seinen regionalen Ausprägungen und tragen erheblich zum positiven Image der Heimatsprache bei.“ Auch Füracker betont den hohen Stellenwert der Pflege der bayerischen Mundart: „Durch diese gemeinsame Tradition entsteht das einzigartige bayerische Lebensgefühl."

 

Monika Gruber hat schon viele Preise gewonnen, der Dialektpreis Bayern freut sie ganz besonders. Gruber: „Ich habe noch nie einen Preis bekommen für meinen Dialekt. Ich steh dazu, dass ich nur da spiele wo man mich versteht, in Bayern und in Österreich, wo man versteht was ich meine bzw. sage.  Jenseits des Weißwurst-Äquators trete ich nicht live auf. Es ist einfach schön, wenn man für seine Sprache einen Preis kriegt, das ist ja ein Teil der eigenen Identität. Ein Dialekt ist so präzise, so kann eine Hochsprache gar nicht sein.“

 

Für die Couplet AG (Die Couplet-Arterhaltungs-Gesellschaft) ist der Preis „eine ganz besondere Auszeichnung“ über die sich alle „sakrisch“ freuen. Bianca Bachmann, Berni Filser, Bernhard Gruber, und Frontmann Jürgen Kirner haben die fast ausgestorbene Tradition des bayerischen Couplets zu neuem Leben erweckt. Bianca spricht Dialekt nur auf der Bühne, daheim überhaupt nicht.  Bianca: „Ich bin aber in Bayern daheim und bin froh, dass ich das bei der Couplet AG ausleben kann.“

 

Ausgezeichnet wurden noch:

Allgäu: A'(lb) Traumpaar
Das "A'(lb)Traumpaar" sind Sigrid Kraus und Walter Sirch mit ihrem Allgäuer Kabarett in Ostallgäuer Mundart.

 

Oberpfalz: BBou
BBou steht für "Boariosche Bou". Er verkörpert das Image eines "harten"
Bayern-Rappers.

 

Oberbayern: Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater

 

Mittelfranken: Prof. Dr. Alfred Klepsch
Professor Klepsch verfasste zahllose Publikationen zur fränkischen
Mundart und zu jüdischen Dialekten

 

Niederbayern: LSK Theater Mainburg e.V.
Der im Jahr 1968 gegründete rund 300 Mitglieder zählende Laienspielkreis
Theater Mainburg e.V. widmet sich seit einem halben Jahrhundert dem
darstellenden Spiel.

 

Unterfranken: Cäcilia "Cilli" Pigor
Besonders in den 1980er Jahren hat Frau Pigor der Rhöner Mundart zu
neuer Nutzung und Popularität verholfen

 

Oberfranken: Bertram Popp
Bertram Popp, Leiter des Oberfränkischen Bauernhofmuseums
Kleinlosnitz im Fichtelgebirge und Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft
Fränkische Volksmusik - Bezirk Oberfranken

 

Nord- und Mittelschwaben: Alois Sailer
Mundartautor in Bayerisch-Schwaben

 

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