Neuer Wirt im Alten Hackerhaus

Die Traditionsgaststätte Altes Hackerhaus in der Sendlinger Straße in München bekommt einen neuen Wirt.

 

Lorenz Stiftl (55), seit 10 Jahren Wirt der Traditionsgaststätte „Zum Spöckmeier“, wird gemeinsam mit Frau Christine (45) ab 1. Januar 2020 die Gäste begrüßen. Der Pachtvertrag für den Spöckmeier läuft Ende 2020 aus, danach wird die Brauerei das Lokal erst mal umfassend sanieren.


In den letzten 36 haben Jutta (53) und Paul Pongratz (55) das Hackerhaus geführt, müssen aber nun das Lokal aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden vom neuen Wirt übernommen, so wird ein reibungsloser Übergang gewährleistet.

 

Das Hackerhaus in seiner heutigen Form entstand 1829. Ende 1982 vergab die Brauerei das Gebäude im Erbbaurecht an das Münchner Architekturbüro Lehmann, das es dann aufwendig renovierte.

 

Die Gaststätte hat in sieben Stuben Platz für 440 Gäste. Der Biergarten im Innenhof fasst noch einmal 90 Personen.

 

Lorenz Stiftl betreibt nicht nur den Spöckmeier, sondern auch das Wiesnzelt „Zum Stiftl“, die Gastronomie im Audi Sportpark, im Grünwalder Stadion und im Stadttheater Ingolstadt. Mit seinem Festzeltbetrieb ist er auch als "reisender Festwirt" unterwegs. Sohn Stefan eröffnete letztes Jahr das Wirtshaus „Zum Stiftl“ im Tal in München.

 

Fleisch- und Wurstwaren für seine gastronomischen Betriebe kommen aus der eigenen Metzgerei, die demnächst vom Spöckmeier in ein größeres Gebäude umzieht.

 

Christine und Lorenz Stiftl freuen sich auf die neue Aufgabe. Jutta und Peter Pongratz sind froh in dem Ehepaar Stiftl "professionelle Nachfolger" gefunden zu haben.

 

 

HISTORIE HACKERHAUS

 

Die Geschichte des Hauses geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Bis ins 18. Jhd. ist das Brauhaus als »Prew im Haggenviertel« bekannt. Am 16. August 1738 erwirbt der Breuer Simon Hacker das Anwesen. Er gibt ihm seinen Namen »Hacker Bräu«.

 

Bis 1793 gehören die Grundstücke der Familie Hacker. Durch Heirat mit Therese Hacker gehen sie in den Besitz von Josef Pschorr. Im Mai 1797 kauft Josef Pschorr die Brauerei von seinem Schwiegervater Peter Paul Hacker, dem Sohn von Simon Hacker.

 

Im März 1825 brennt das Brauhaus bis auf das Wohnhaus nieder. Im Frühjahr 1829 kauft die Familie Pschorr zwei angrenzende Grundstücke zu. Der Bau des heute bestehenden Gebäudes beginnt. Nach zwei Jahren steht das neugebaute Hackerbräuhaus.

 

Im März 1835 kauft Mathias Pschorr sen., ein Sohn Joseph Pschorrs, das neue Haus von seinem Vater.

 

Von 1866 bis 1885 ist es im Besitz seines Sohnes Mathias jun., der die Geschäftsleitung des »Pschorr zum Hacker« inne hat. Mathias Pschorr stirbt 1900 kinderlos. Else von Mendel und Therese Brandl, Nichten von Mathias Pschorr (geb. von Mayr Strazhausen) bauen das Haus 1901 um. Else von Mendel verkauft das Haus 1946 an die Hacker-Brauerei.

 

Im Nov. 1982 wird ein Erbaurecht-Vertrag mit dem Architekten G. Lehmann geschlossen. Anschließend wird das Haus unter Mitarbeit von Architekt W. Huller renoviert. Im Frühjahr 1985 eröffnet die Familie Pongratz das traditionelle Wirtshaus in München wieder.

 

Die Wirtshäuser Hackerhaus und Spöckmeier gehören beide zur Paulaner-Gruppe. Das Hackerhaus lässt sich als Brauhaus bis ins Jahr 1417 nachweisen, und man kann es deshalb, wenn man es großzügig sieht, auch als Wiege der Brauerei Hacker-Pschorr bezeichnen. Der Brauer Simon Hacker hat das Gebäude allerdings erst 1738 erworben, fast 60 Jahre später ging es dann in den Besitz von Josef Pschorr über.

 

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