Wiesn-Bierprobe 2017

v.li. Rolf Dummert, Werner Mayer, Bernd Kräußel, Rainer Kansy, Christian Dahnke, Harald Stückle, Foto: Heinz Hoffmann

Münchner Brauer präsentieren das Wiesnbier 2017

Einige Tage vor der Wiesn lädt  der "Verein Münchener Brauereien e.V." mit ihrem ersten Vorsitzenden, Hacker-Pschorr-Boss Andreas Steinfatt, zur Oktoberfest Bierprobe in das Bier- und   Oktoberfestmuseum in München ein, so auch am 11. September 2017. Empfangen wurden die Gäste vom Münchner Kindl, Victoria Ostler, und den Hinterberger Musikanten.

 

Steinfatt begrüßte die Gäste in der Gotischen Stube des Museums und bedankte sich  bei der Hausherrin des Oktoberfestmuseums, Catherine Demeter (Edith-Haberland-Wagner-Stiftung) mit einem großen Blumenstrauss. Steinfatt zu Wirtesprecher Toni Roiderer, der etwas verspätet eingetroffen war: „Toni Du weißt schon, der Wiesnwirte Einzug ist am Samstag pünktlich um 10 Uhr.“

 

Traditionell bedankte sich Roiderer anschließend bei den Brauern einem XL-Wirtekrug für das „hervorragende Wiesnbier 2017“. Von Lorenz Stiftl, Sprecher der „Kleinen Wiesnwirte“, gab es einen Hopfen-Trester.

 

Serviert wurden dann den Brauerei-Bossen, Jan Huff  (Paulaner),  Bernhard Klier (Spaten), Dr. Martin Leibhard (Augustiner), Dr. Michael Möller (Hofbräu), Katrin Schilz (Löwenbräu) und Andreas Steinfatt (Hacker-Pschorr), sowie den  Wiesn-Wirten,Vertretern des Münchner Stadtrates und der Presse, die Oktoberfestbiere der sechs Münchner Traditionsbrauereien:

Augustiner, Hacker-Pschorr, Löwenbräu, Paulaner, Spaten und dem Staatlichen  Hofbräuhaus. 

Wie sang schon früher der Roider Jackl (Jakob Roider, Bayerischer Volkssänger):
 „Bringts ma an halbn Eimer guates, echtes, gsüffiges, gschmackiges, boarisches Bier !". Das Bier wurde natürlich nicht aus Eimern, sondern aus Gläsern, passend zu den Bieren, getrunken.

 

Witzig und geistreich moderiert von Andres Steinfatt haben die Braumeister der sechs Münchner Brauereien danach ihre Biere vorgestellt.

 

Werner Mayer (Augustiner) zitierte “Fonsi“, alias Christian Springer: „Neunzig Prozent vom Wiesnbier ist nur Wasser, die restlichen 10 % werden sowieso nicht ausgeschenkt.“ Mayer: „Die Abfüllung vom Wiesnbier ist wie eine kleine Hochzeit“. Da die Wiesn ja dieses Jahr 18 Tage dauere, gäbe es deswegen auch „18 Hochzeitsnächte“. Das Augustiner Wiesnbier hat eine Stammwürze von 13,7 % und einen Alkoholgehalt von 6,3 %.

 

Harald Stückle (Spaten) sprach „im Jahre 501 nach dem Reinheitsgebot“ über die „Crafties“ der Craft-Beer-Szene, die „Hipster-Bierchen mit Thymian, Ingwer, Eukalyptus und Hanf brauen.“  Großer Beifall von den Kollegen für Stückle, der das als „wildes und unkontrolliertes Experimentieren“ bezeichnete, das bei Schuhbeck noch funktioniere, aber „im Sudhaus nichts zu suchen hat“. Stückle: „Glaubt Ihr dass in Bayern tatsächlich jemand auf eine Gurken-Gose oder ein Milk-Stout gewartet hat?“. Das Wiesnbier sei die „Königsklasse“ auf dem Oktoberfest. Das Spaten-Wiesnbier hat 13,7 % Stammwürze und 5,9 % Alkohol.

 

Christian Dahnke (Paulaner): „Seit 1634 sind wir auch Craft-Brauer, es steckt auch viel Kraft in unserem Bier.“  Mit seinem Kollegen Rainer Kansy (Hacker-Pschorr) hat sich Dahnke einen launigen Schlagabtausch geliefert, wer das bessere Bier gebraut hat. Das Paulaner Wiesnbier hat eine Stammwürze von 13,6 % und einen Alkoholgehalt von 6,0 %. Bei Hacker-Pschorr  liegt die Stammwürze bei 13,7 % und der Alkoholgehalt bei 6,0 %.

 

Bernd Kräußel (Löwenbräu) verglich die Bier-Auswahl der Gäste auf der Wiesn mit dem Stimmzettel der Wahl, wer bekommt die meisten Stimmen. Für Kräußel ist der Spitzenkandidat das „Alpha-Bier“, der Löwe. Der langjährige Erfolg des Bierprogrammes von Löwenbräu läge im Markenlogo. Großes Gelächter bei seinem Exkurs in die Entstehung des Löwen-Logos, „dem der Schweif zweigeteilt wurde“. Löwenbräu Wiesnbier hat eine Stammwürze von 13,8 % und einen Alkoholgehalt von 6,0 %.

 

Die Rechenkünste der Gäste hat Rolf Dummer (Hofbräu) auf die Probe gestellt, eine Maß Hofbräu Bier entspräche einem Siebtel der Kalorien des täglichen Bedarfs. Im Hofbräu Bier seien „nur Bayern im Bier“, Hopfen und Malz kämen ausschließlich aus Bayern. Das Hofbräu Wiesnbier hat eine Stammwürze von 13,8 % und einen Alkoholgehalt von 6,3 %.

 

Zum Schluss der Vorstellung hat sich Steinfatt noch an die anwesenden Medien-Vertreter gewandt. Er habe in der Zeitung gelesen „Herzlich willkommen zur Oktober-Festung“. Man solle doch bitteschön das Positive an der Wiesn hervorheben. Steinfatt: „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns auf eine schöne, erfolgreiche und friedliche Wiesn.“

 

Da die Bierverkostung bei allen Teilnehmern einen großen Appetit ausgelöst hatte, wurden im Anschluss die bayerischen Schmankerln mit Begeisterung verspeist. Musikalisch untermalt von den  4 Hinterberger Musikanten, "a gmiatliche und echte Musi".

 

Dass Bier ein verbindendes Gesellschaftsgetränk ist, bestätigten die langen und intensiven Diskussionen bis in die späten Abendstunden.

Oktoberfestbier

Der Begriff "Oktoberfestbier" ist als Marke geschützt (Register-Nummer 1040818). Diese Marke darf ausschließlich von den 6 Münchner Traditionsbrauereien  genutzt werden.

Bier der Marke "Oktoberfest-Bier“ wird speziell zum Münchner Oktoberfest gebraut und muss die dafür klar festgelegten Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel muss das Bier mindestens 13,5 % Stammwürze haben und ausschließlich auf Münchner Boden gebraut sein. Nur Bier, welches aus einer dieser Brauereien stammt, darf auf dem Oktoberfest ausgeschenkt werden. Jeder gastronomische Betrieb, der "Oktoberfest-Bier“ von einer der Münchener Mitgliedsbrauereien ausschenken und mit "Oktoberfest-Bier“ bewerben möchte, muss den Namen der entsprechenden Mitgliedsbrauerei eindeutig und unverwechselbar mit angeben.

Selbstverständlich wird dieses Bier aus reinen Naturprodukten hergestellt und entspricht dem Münchner Reinheitsgebot von 1487. Nach dem  Reinheitsgebot sind Wasser, Malz, Hopfen und Hefe die einzigen Rohstoffe, die für die Bierherstellung in Bayern verwendet werden dürfen. Das Reinheitsgebot schrieb zunächst ausdrücklich Gerste vor, da der wertvollere Weizen oder Roggen den Bäckern vorbehalten war. Später wurde das Reinheitsgebot erweitert und die Brauer durften Weizen und Roggen wieder verwenden.

 

Oktoberfestbiere 2017 im Vergleich:

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Fotos: Ingeborg und Heinz Hoffmann

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