Filserball 2018 im Löwenbräukeller

Der Filserball im Löwenbräukeller ist eine der begehrtesten Partys in München. Hierher kommt man nicht im Abendkleid sondern edlen Trachten, Dirndl und Lederhosen. Karten für den Ball werden nur an Leute vergeben,  die einen „Filser-Buam“ persönlich kennen. Das Erkennungszeichen der „Filser-Buam“ ist die Pienzenauer Tracht. Dazu getragen wird der „Schaibling“,  ein klassischer schwarzer Münchner Stadt-Hut, der seitlich mit einem weißen Adlerflaum geschmückt ist.

 

Die Filser-Buam  haben es sich zur Aufgabe gemacht, das bayerische Brauchtum zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. Die Zahl der Mitglieder des Vereins ist auf 49 limitiert. Jedes Jahr wird auf dem Ball ein auserwählter Bayer zum Ehrenfilser ernannt, welcher den Filserhut mit der markanten weißen Adlerfeder erhält.

 

Die Liste der Ehrenfilser liest sich wie das „Who‘s Who“ der Münchner Gesellschaft:  Edmund Stoiber, Theo Weigel, Peter Gauweiler, Christian Ude, Heiner Lauterbach, Otti Fischer, Joseph Vilsmaier, Gerd Käfer, die Wiesn-Wirte Peter Pongratz, Edi  Reinbold und Günter Steinberg.

 

Ein festlich geschmückter Saal des Löwenbräukellers erwartete die 2300 Gäste am 2. Februar 2018. Nach der Begrüßung durch „Oberfilser“ Christian Schottenhamel begrüßte auch Ehrenfilser Markus Söder, designierter bayerischer Ministerpräsident, per Videobotschaft die Gäste. Er war an diesem Abend auf der „Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim.

 

Nach dem Einmarsch der „Filser-Buam“ wurde Münchens beliebtester Pfarrer, Rainer Maria Schießler, mit der Übergabe des „Schaiblings“ durch Christian Schottenhamel in die klangvolle Liste der Ehrenfilser aufgenommen. Der 57-jährige ist das bunte Schaf der katholischen Kirche, der durch seine teilweise provokatorischen Äußerungen, schon großes öffentliches Aufsehen erregt hat. Schießler arbeitet seit über 10 Jahren als Kellner auf der Wiesn in der Festhalle Schottenhamel, um das verdiente Geld danach zu für einen guten Zweck spenden.

 

Schießler, in seiner Dankesrede: „Des is mei erster Huad im Leben“. Großes Gelächter bei seiner Aussage: „ Die Auszeichnung nehme ich gerne an, da ich jetzt in ein Alter komme, da muss man alles annehmen.“ Er widme die Auszeichnung seinen Eltern, weil „die den Mut hatten mich und meinen Bruder bayerisch zu erziehen“. Der „Huad“ sei eine große Ehre, da „das lauter ehrenwerte Leut sind und man sich das nicht erkaufen kann“, so Schießler.

 

Um 23 Uhr kam die von allen erwartete, berühmt-berüchtigte und fast schon legendäre, Mitternachtsshow Show der Filser-Buam. Für Ihre Auftritte in der Show proben die Mitglieder des Vereins wochenlang mit professionellen Coaches, um dem Publikum richtig einzuheizen. Dieses Jahr stand die Show unter dem Motto: „80er Jahre“. Mit frenetischem Beifall dankten die Gäste im Saal den Filsern für diese fetzige Show. Zum Schluss der Show haben die beiden „Filserbuam“ Barny Murphy und Günther Siegl von der „Spider Murphy Gang“ mit ihrem Song „Skandal um Rosi“ den Löwenbräukeller gerockt.

 

Getanzt und gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

Fotos: Ingeborg und Heinz Hoffmann

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