Wer kennt sie nicht, die magische Faszination des Zirkus mit Clowns, Artisten und Raubtieren. Nach drei Jahren war am 25. Dezember 2022 mit der Premiere für das neue Winterprogramm des Circus Krone „Stars in der Manege“ endlich wieder Showtime im bis auf den letzten Platz besetzten Kronebau in München.
Die Gäste, darunter viele VIPs, wurden verwöhnt mit artistischen Glanzleistungen und circensischen Höhepunkten von 38 Artistinnen und Artisten.
Gleich zu Beginn der Vorstellung: Martin Lacey, dieses Mal nicht mit seinen Raubtieren, sondern mit einer beeindruckenden Kamelkarawane.
Die „Flying Tabares“ schwebten 10 m hoch unter der Circus-Kuppel und präsentierten am Doppelflug-Trapez spektakuläre Salti, Sprünge und Pirouetten. Einzigartig auf der Welt: Der dreifache Salto von einer Frau, Isabel Patrovicz.
Jana Mandana Lacey-Krone begeisterte das Publikum mit Figuren aus der hohen Schule des Dressurreitens auf dem Lipizzaner Majestoso und dem Andalusier Legendario.
Dazwischen haben die beiden Clowns Tom und Pepe mit ihrem Kampf gegen die Tücke der Objekte immer wieder die Lachmuskeln der Gäste strapaziert.
Ede Larible, Weltklasse-Jongleur, wirbelte bis zu sieben Keulen und 10 Ringen durch die Luft, Weltrekord und derzeit unerreicht in den Manegen der Welt.
Absoluter Höhepunkt der Show war Bruno Togni mit seinen elf weißen und goldfarbenen bengalischen Tigern in der Manege. Angekündigt von Lacey: "Es ist ja eine Kunstform, die verlorengeht, umso mehr freue ich mich über dieses Ausnahme-Talent“. Seit rund 10 Jahren teilt der Vater von Bruno, der legendäre Tierlehrer Flavio Togni, sein Wissen und Können mit seinem Sohn und begleitet ihn auf Festivals in Latina oder Moskau. Liebevoll animierte Bruno Togni seine Tiger zu Sprüngen, Rollovers, Hochsitzern und Fächern und krönte seine glitzernde Raubtier-Show mit aufsitzenden Tigern auf sich drehenden Spiegelkugeln. Mit dieser Nummer ist Togni im Januar zum Zirkus-Festival in Monte Carlo eingeladen.
Als gäbe es keine Schwerkraft, präsentierte im Finale die zwölf-köpfige Schleuderbrett-Truppe „Brothers“ aus Ulan Bator spektakuläre Sprüngen vom Schleuderbrett, begleitet vom frenetischen Beifall der Gäste.
Circus Krone:
Der älteste Zirkus, der „Circus Maximus“, erbaut Im 6. Jahrhundert v.Chr., war die größte Rennstrecke für Wagenrennen im antiken Rom. Neben den Wagenrennen fanden auch Gladiatoren-, Tier- und Sportwettkämpfe statt. Mit dem Untergang des Römischen Reiches verschwand der Zirkus in dieser Form. Der 1742 geborene Brite, Philip Astley, gilt als Erfinder des modernen Zirkus. Er war Reiter eines Regimentes und studierte in seiner Freizeit Kunststücke auf seinem Pferd ein.
Der heute größte Circus der Welt, der Circus Krone, entstand vor über 100 Jahren aus kleinen Anfängen. Carl Krone sen. (1833-1900), der Vater des Circus-Gründers Carl Krone (1870-1943), besaß um 1870 die reisende Menagerie „Continental“. Auf Jahrmärkten präsentierte er Braunbären und Wölfe. Um die Jahrhundertwende reiste Krone erstmals als „Menagerie Charles“ und später als „Circus Charles“. Im Mai 1905 entstand daraus in Bremen der „Circus Krone“. Die Vorstellungen fanden in einem 36 Meter hohen Rund-Zelt statt. Neben rein artistischen Darbietungen wurden auch zahlreiche Elefanten, Löwen, Eisbären, Seelöwen, Affen, Pferde und Ponys dem staunenden Publikum vorgestellt.
Am 19. Mai 1919 hieß es zum ersten Mal „Manege frei“ auf dem Marsfeld in München.
Auch im Zweiten Weltkrieg gab es im Krone Vorstellungen, auch wenn fast jede durch Fliegeralarm unterbrochen wurde. Als der Bau im Dezember 1944 durch Alliierte Luftangriffe zerstört wurde, waren Artisten und Tiere bereits evakuiert worden. Im Sommer 1945 errichtete Krone einen Holzbau als Provisorium. Die erste Vorstellung nach dem Krieg gab es auf Wunsch der Amerikaner am 11.11.1945 in Garmisch-Partenkirchen zum Geburtstag von General Georg S. Patton.
Weihnachten 1962, nach nur sieben Monaten Bauzeit, wurde der Krone-Bau feierlich eröffnet. Mit 3.000 Sitzplätzen, festen Stallungen für alle Tiere und der einzigarten, freitragenden Zirkuskuppel mit 18 Meter Höhe, ist der Bau das einzige feste Zirkusgebäude im deutschsprachigen Raum und das größte, modernste und teuerste Zirkuszelt der Welt. Über 500.000,- Euro kostete die Sonderanfertigung. Allein das Dach besteht aus 30 Teilen und überspannt eine Fläche von rund 3.000 qm.
Seit 2017 führt die 43-jährige Jana Mandana Lacey-Krone den Circus. Sie war erst drei Jahre alt, als sie erstmals auf einem kleinen Zwerg-Pony in die Manege des Circus Krone ritt. Jana war 25 Jahre alt, als sie, mit dem Einverständnis ihrer Eltern, von der kinderlosen Grand Dame der europäischen Zirkuswelt, Christel Sembach-Krone, adoptiert und damit zur offiziellen Nachfolgerin erkoren wurde.
Die Liebe zum Circus und zu den Tieren verbindet Jana Mandana mit ihrem Ehemann, Martin Lacey jr., der aus einer englischen Zirkusfamilie kommt und mit Löwen und Tigern aufgewachsen ist. Seine Raubtiernummern gehören zu den größten und schönsten der Welt. Für ihn sind Respekt und Vertrauen zu seinen Tieren das Wichtigste. Als einziger Tierlehrer weltweit, wurde Martin Layey jr. In Monte Carlo mit dem „Oscar der Circuswelt“, unglaublichen zwei Goldenen, vier Silbernen und zwei Bronzenen Clowns ausgezeichnet. Im Januar 2019 überreichte ihm Prinzessin Stéphanie von Monaco, erstmalig in der 43-jährigen Geschichte des internationalen Circus- Festivals, einen „GOLDENEN CLOWN MIT AUSZEICHNUNG“.
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Fotos: Ingeborg und Heinz Hoffmann