Bei hochsommerlichem Wetter eröffnete der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter mit seiner Frau Petra am 17. Juni 2023 auf dem Marienplatz den 865. Stadtgeburtstag. Zwei Tage wird rund um den Marienplatz gefeiert.
Vorgestellt wurde dabei auch das neue Münchner Kindl, Franziska Inselkammer. Die 20-jährige ritt hoch zu Pferd auf den Marienplatz ein. Franziska ist die Tochter von Peter und Katharina Inselkammer, die seit vielen Jahren das Armbrustschützenzelt auf der Wiesn führen.
Dieter Reiter hat mit Claudius Wolfrum (Bürgermeister Handwerkerdorf) und Peter Bausch (Geschäftsführer des Verbands Münchner Schausteller) auch das Handwerkerdorf auf dem Odeonsplatz eröffnet. Dabei gab es einen lustigen Zwischenfall. Frau Carola Greiner-Bezdeka (Vizepräsidentin Handwerkskammer München), hatte bei ihrer viel zu langen Rede Probleme mit dem Mikrofon und dann ohne Mikro weitergesprochen, natürlich war kein Wort zu verstehen. Frühlingsfest-Chefin Yvonne Heckl ging kurzerhand vor ihr in die Knie und hat ihr das Mikrofon gehalten. Lauter Beifall und großes Gelächter, auch OB Dieter Reiter hat mit seinem Handy die Situation im Bild festgehalten.
Im Handwerkerdorf zeigen Handwerker*innen in Schauwerkstätten von rund 20 Innungen ihr Können: Dachdecker, Gold- und Silberschmiede, Glaser, Maler und Lackierer, Metallbauer, Parkett- und Fußbodentechniker, Raumausstatter und Sattler, Metzger, Zimmerer und viele andere Gewerke.
Alle Infos zum Stadtgeburtstag auf https://www.muenchen.de/veranstaltungen/stadtgruendungsfest
Münchner Kindl:
Die offizielle Wappenfigur von München ist im silbernen Wappenschild ein nach heraldisch rechts blickender Mönch mit goldgeränderter schwarzer Kutte und roten Schuhen, in der Linken ein rotes Eidbuch haltend, die Rechte zum Schwur erhoben. Womöglich handelte es sich bei dem Eidbuch ursprünglich um das Stadtrechtsbuch oder ein Evangelienbuch und bei der Schwurhand um eine segnende Hand. Der Mönch weist auf ein auf dem Stadtgebiet bestehendes Kloster von Mönchen hin, auf die laut einer Theorie der Name München zurückgeht.
Häufig wird aber die Wappenfigur von München als Münchner Kindl bezeichnet und dargestellt. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Stadtwappen von verschiedenen Künstlern (inoffiziell) verändert und anders dargestellt. Dabei wurde der Mönch immer mehr verkindlicht und letztlich wurde in den 1920er Jahren aus einem Jungen ein Mädchen, das Münchner Kindl.
Zum „Leben erweckt“ wurde das Münchner Kindl erstmals vom Maler Kaspar Braun. Er ließ das Münchner Kindl (dargestellt als einen Jungen) in seiner Zeichnung aus dem Jahr 1847 aus dem Wappen steigen. Der 85 m hohe Rathausturm wird gekrönt von dem Münchner Kindl, das von Anton Schmid geschaffen wurde, wobei dessen Sohn Wiggerl (Ludwig Schmid-Wildy) Modell stand.
Seit 1938 wird regelmäßig eine junge Münchnerin vom Festring München e. V., meist aus dem Kreise der Brauerein, Schausteller oder Wiesn-Wirte, zum Münchner Kindl berufen und repräsentiert als eine
Art Botschafterin die bayerische Landeshauptstadt.
Quelle: Festring München