Ob Weizenbier oder helles Lagerbier, jedes Bier der sieben Münchner Brauereien Augustiner, Giesinger, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten hat seine Fans. Das Münchner Bier ist bekannt, beliebt und als Spezialität in der ganzen Welt begehrt. Für die Bayern zählt es sowieso zu den Grundnahrungsmitteln.
Der Münchner Brauertag ist der Gewerbefesttag der Münchner Brauereien, durchgeführt vom "Verein Münchner Brauereien e.V.". Hier lebt eine jahrhundertalte Tradition und ein letzter Rest alter Stadttradition fort, die in den Gebräuchen der Handwerkszünfte und Innungen früherer Jahrhunderte ihren Ursprung hat.
Geschichte des Brauertages und der Zunft der Brauer hier klicken…
Normalerweise findet der Brauertag alle zwei Jahre statt, bedingt durch Corona war der letzte Brauertag aber 2019. Deshalb war der 23. Juni 2022 ein besonderer Grund zum Feiern, 35 Jungbrauerinnen und Jungbrauer der Jahrgänge 2020 bis 2022 haben erfolgreich ihre Lehrzeit beendet. Auf dem Marienplatz hatten sich schon morgens viele Münchner und Touristen eingefunden, um das Ereignis zu verfolgen.
Nach der Präsentation der Zunftaltertümer auf dem Marienplatz (Zunftstangen - Zunftlade - Ferula) eröffnete ein festlicher Gottesdienst in St. Peter den Münchner Brauertag. Pfarrer Daniel Lerch zitierte Benjamin Franklin: „Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen möchte“.
Anschließend zog der Festzug, bestehend aus Brauerei-Vorständen, Stadtpfarrer, Lehrlingen und Brauern, Schäfflern, Gebirgsschützen und Gästen, zum Marienplatz.
Begleitet vom Glockenspiel am Rathaus begrüßte Andreas Steinfatt, Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien, die Gäste: „Es ist ein herrliches Brauerwetter. Heute dürfen wir hier vor der Mariensäule am Marienplatz, neben dem berühmten Münchner Rathaus unseren Brauertag feiern“. Das Münchner Kindl, vertreten durch Viktoria Ostler, hat allen Gästen bei ihrem Prolog einen „schönen Tag und eine gute Zeit“ gewünscht.
Oberbürgermeister Dieter Reiter bei seiner Begrüßung: „Brauertag heißt Traditionen pflegen“. Der Brauertag sei ein ganz wichtiger Tag für junge Leute und deren Eltern. Reiter: „Wir leben im Schlaraffenland mit unseren Münchner Bieren, alle sind besser als was wir im Rest der Welt trinken können.“
Danach kam der von allen mit Spannung erwartete Moment, die „Freischlagung“. Die 35 jungen Bräumadels und Brauburschen wurden, wie erstmals 2004, mit einer Ferula vom Münchner OB Dieter Reiter freigeschlagen. Daneben wurde ihnen traditionell eine Silbermedaille und ein eigens angefertigter Bierkrug zur Erinnerung an die bestandene Lehrzeit verliehen.
Wie bei jedem Brauertag haben die Bosse und Braumeister der Münchner Brauereien danach den sogenannten „Preu-Aid“ abgegeben. Eine Ehrenverpflichtung, bei dem sie geloben, gemäß dem Münchner Reinheitsgebot von 1487, Münchner Bier Wasser, Malz, Hopfen und Hefe zu brauen.
Der Preu-Aid: „Es sol auch ein yeder Bierbräu, der yetzt ist und künftig wirdet, vor unserm Rentmeister in Obern Beirn an unser stat einen Aid swern, das er zu einem yeden Bier allain Gersten, Hopfen und Wasser nemen und brauchen, auch das nach Notdurft sieden, und nichts anders darein tun, noch durch ymand andern verfügen oder sunst gestatten wölle.“
Im Rahmen eines internen Festaktes ehrten die Brauereien im Anschluss die Jahrgangsbesten unter ihren Brauerinnen und Brauern, die bei den bereits im Mai durchgeführten Südbayerischen Meisterschaften die ersten drei Plätze in der Kategorie „Beste Nachwuchsbrauer Münchens“ belegt hatten.
2020 waren auf dem 1. Platz Luis Heiß (Paulaner), auf dem 2. Platz Felix Paul (Augustiner) und auf dem 3. Platz Anna Kaminski (Hofbräu).
2021 belegte den 1. Platz Annalena Ebner (Paulaner), den 2. Platz Pascal Benning (Spaten-Franziskaner) und den 3. Platz Johannes Betz (Augustiner).
2022 belegte David Frömmel (Augustiner) den 1. Platz , Luca Werner (Augustiner) den 2. Platz und Matthias Fleps (Spaten-Franziskaner) den 3. Platz.