Die Schausteller auf der Wiesn haben eine lange Familientradition, mittlerweile führen schon die Enkel die Fahrgeschäfte. Auch der Altschausteller-Stammtisch, bei dem das Mindestalter 70 Jahre ist, hat eine lange Tradition. Jedes Jahr werden über 50 Personen eingeladen. "Viele können leider nicht mehr kommen, freuen sich aber immer sehr über die Einladung", sagt Yvonne Heckl von der Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller (VMS).
Auf Einladung von Sabine und Siegfried Able haben sich heute die Altschausteller zum Stammtisch in der Hausbox des Marstall Festzeltes getroffen. Der älteste Teilnehmer war mit 85 Jahren Leo Winter, der mit seiner Frau bis heute immer noch das Fischhaus Winter auf der Wiesn betreibt.
Leo lässt es sich seit Jahren nicht nehmen zum Stammtisch zu kommen, obwohl er mittlerweile im Rollstuhl kommen muss. Auch Ex-Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl war dabei, um mit den Schaustellern über alte Zeiten zu plaudern.
Alle waren sich einig, dass die Wiesn sich in den letzten Jahren verändert hat.
Schausteller-Boss Edmund Radlinger: „Auf der Wiesn hat sich fast alles verändert, nur die Gemütlichkeit ist geblieben. Die Wiesn ist schneller, kurzlebiger, aber auch attraktiver geworden. Gabriele Weisshäupl: „Die Wiesn ist nachhaltiger und ökolgischer geworden, aber auch sicherer, obwohl sich die Umstände weltweit unsicherer geworden sind“. Stadtrat Richard Quaas (CSU): „Die Qualität sich verbessert, es kommen wieder mehr Münchner. Die ganze Stimmung ist nach Jahren der Angst wieder fröhlicher geworden“. Elisabeth Polaczy (Teufelsrad): „Es kommt immer mehr das ursprüngliche zurück. Wir machen die gleichen Spiele wie vor 100 Jahren.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner: „Alles ist schneller und größer geworden, aber das Herz der Wiesn hat sich das Oktoberfest immer bewahrt“. Veränderung sei wichtig, „aber wie sich die Wiesen verändert, das wollen wir steuern und darauf Einfluss nehmen“ so Baumgärtner.
Bei den Gastgebern Sabine und Siegfried Able, bedankten sich die Schausteller mit einem XL-Blumenstrauß und einem Mini-Riesenrad. Able: „Es ist uns eine große Ehre, dass Sie bei uns sind“. Wiesn-Chef Clemens Baumgärnter bekam als Erinnerung an seine erste Wiesn ein Miniatur-Pferdekarussell.
Bei bayerischen Schmankerln wurden über zwei Stunden Erinnerungen ausgetauscht. Zum Abschied gab es von Clemens Baumgärtner für jeden noch ein rotes Herzerl.